Hast Du Dir den genannten Thread reingezogen? Ich weiß.., es klingt kompliziert, - na ja, "kompliziert" ist nichts wirklich, aber etwas komplex ist das schon.
Der KOSMIK ist überhaupt nicht vergleichbar mit dem JIVE.
Der KOSMIK misst mit kalibrierten Shunts, die sind als Bauelement auch temperaturkompensiert, - und er misst sogar den Primärstrom. Einzig der Primärstrom ist die richtige Basis, um mAh auch zu MESSEN, - mAh sind ja nichts anderes als Spotshots des Stromes aus dem Akku (Primärstrom), über bekannte Zeitschritte kumuliert. Sofern man oft genug misst, ist man zwangsläufig hinreichend genau, - trotz evtl. teilweise verpasster Peaks, denn das ganze Verfahren ist selbst ein gigantischer Integrator.
Der KOSMIK errechnet die mAh selbst, - JLog übernimmt die nur und addiert nur die durch einen HV²BEC verbrauchten mAh, wenn dieser BEC verwendet wird und als Sensor an JLog konfiguriert ist. Auch dabei muss hochgerechnet werden, weil der HV²BEC nicht den Primärstrom misst und übermittelt.
Es gab bisher nur zwei bekannt gewordene Fälle, dass ein Anwender Abweichungen durch den KOSMIK monierte, daher gibt es nun auch "ImotShunt" für den KOSMIK.
Der JIVE ist das komplette Gegenteil zum KOSMIK:
- Er misst in keiner Form den Primärstrom, weder für den Antriebsteil noch für den BEC.
- Er misst mit einem unkalibrierten "Shunt". Das ist einfach nur ein Stück Leiterbahn auf der Platine, - die Schichtdicke variiert über die Exemplare, und damit der Widerstand des Shunts.
- Dieser Shunt hat einen erheblichen Temperaturkoeffizienten, der nicht kompensiert wird im JIVE. Nichts im JIVE misst die Temperatur des "Shunts". Die kann man nur hochrechnen aus zwei Messpunkten für tFET und tBEC, wobei hier zumindest die Auflösung für diese Zwecke nicht ganz hinreichend ist, auch die Genauigkeit, also die Verlässlichkeit, scheint nicht so super zu sein für TK-Zwecke.
- Dasselbe trifft für den "Shunt" zu, der den BEC-Strom misst, also auch nur den Sekundärstrom.
- Größte Hürde für Datenerfassung aus dem JIVE (Logging, Alarming und Telemetrie setzen darauf nur auf.) ist der Motorstrom, den der JIVE ermittelt. Der kann nur durch aufwändiges Data Processing in die Nähe der Realität eines resultierenden Primärstromes gebracht werden, - siehe Thread. -- Es gibt hier noch die theoretische Option, dass es unter bestimmten, nicht näher bestimmten Umständen (motorabhängig und dabei wahrscheinlich auch PWM-abhängig) zu geringerer Treffsicherheit kommen könnte, als man sie normalerweise erreicht, siehe Thread.
Alle Primärströme sind hochgerechnet, zwangsläufig. Hauptsächliche Basis ist der "bereinigte" Sekundärmotorstrom == Primärstrom (Du sahst sicher, so, wie das vom JIVE kommt, sind das nicht mehr als Lottozahlen.), dann der Primärstrom des BEC. Auch die restliche Basis des Hochrechnens beruht nur auf Exemplardurchschnitten, also dem Wirkungsgrad und dessen Abhängigkeit von Temperatur und Spannungsverhältnis, in zu out beim BEC, auch bzgl. Gesamtruhestrom.
Das und die nachträgliche Temperaturkompensation basieren auf statistischen Annahmen, wobei man sich natürlich für ein Modell entscheidet, was die größte Wahrscheinlichkeit von Massenwirksamkeit hat. Will sagen in diesem Zusammenhang: 6S am JIVE ist nicht der zugrunde gelegte Durchschnitt, sondern 10..12S.
Als ich den Vorläufer des JLog1 entwickelte, "KLog" von mir genannt, war ja Sebastian Hussels beteiligt beim Finden eines mathematischen Modells zur Genießbarmachung des vom JIVE gelieferten Motorstromes. Sebastian riet vehement ab, den Logger die mAh errechnen zu lassen. Nun, ich tat es doch, - und im Prinzip funktioniert es, über die Anwendermasse betrachtet, sogar meist mit geradezu die Theorie verhöhnender Treffsicherheit.
--------
Nun zu Deinem "Fall" mit dem JIVE100 an 6S:
Die Abweichung ist nicht erklärbar mit theoretisch vorhandenen Limits, die hier eine Rolle spielen könnten, weiter unten angesprochen. So eine Abweichung kann nur vom "Shunt" im JIVE kommen.
Die ist tatsächlich grob atypisch. Man muss sich daher vorsichtshalber fragen, ob hier nicht auch die Genauigkeit des Chargers eine Rolle spielen könnte..
Mir ist, soweit ich mich erinnern kann (ich vergesse viel

), nur ein Fall bekannt, dass es so grob abwich seitens des Shunts im JIVE, - das war bei Kamil, Nickname "MEIT". Aus diesem Anlass erweiterte ich den Korrekturbereich.
Also, unmöglich ist so was offenbar nicht, aber eben absolut atypisch. Shit happens..
Nun zu dieser beobachteten Abweichung, die in der Tendenz nicht zu passen scheint (Shunt hoch, Abweichung auch hoch):
Low-PWM könnte ein Grund sein, ist aber lt. der beiden Logs hier nicht der Fall.
Was aber auffällt, ist der im Verhältnis zur PWM geringe Motorstrom, sieht aus wie Schweben im Wesentlichen, ein Durchschnittstrom von 24A in beiden Logs. Tja..., wenn der Strom sich fast ausschließlich in diesen unteren Gefilden bewegt, spielt natürlich dann auch die Meßgenauigkeit der A/D-Wandlung im JIVE eine Rolle, - hier sind nicht die "Lottozahlen" durch Interagieren der Conversion Time mit PWM Duty Cycle und Frequenz und Kommutierung gemeint, sondern die Auflösung: Der zuständige Prozessor im JIVE verwendet einen 10bit ADC, man misst aber locker bis wenigstens 500A! Rechne doch mal aus, welche Auflösung ist 500A/1024, plus digitalem Rauschen?

Um's mal ganz klar zu sagen: Alles, was Hochrechnen von JLog erfordert, (also das Meiste..) wurde für Sports Flying gemacht.
Dann die Temperaturkompensation, die nachträglich durch JLog gemacht wird, die aber zumindest dann unbedingt erforderlich ist, wenn der JIVE richtig Betriebstemperatur bekommt, also wenigstens im Hochsommer.. Diese TK hat aufgrund der Natur der Temp.meßstellen im JIVE ein unteres Limit. Bewegt man sich in einer Log Session im Wesentlichen an diesem Limit, kann die TK sogar ein bisschen kontraproduktiv werden. Konkret: Die TK setzt erst bei +35°C ein.
Zitat:
Temperaturbestimmung:
Wenn Tfet<Tbec und Tfet-35°C >0, dann Tdelta=Tfet-35°C, sonst Tdelta=0
Wenn Tfet>Tbec und Tbec-35°C >0, dann Tdelta=Tbec-35°C, sonst Tdelta=0
Dein JIVE blieb einfach zu kalt, er war zulange unter 35°C, er kam nicht wesentlich über 35°C.
In so einem thermischen Zustand des JIVE ist auch zu bezweifeln, dass der betreffende "Shunt" überhaupt eine Temperatur in diesen Sphären hat.
Außerdem:
Zitat:
Jedenfalls ist der ermittelte positive TK 0,21%/°K, und nicht 0,393%/°K des reinen Kupfers.
Tja.., es darf wahrscheinlich nicht angenommen werden, dass der TK des "Shunts" in jedem JIVE derselbe ist..
Da temp.abhängige Längenausdehnung auf der Platine auch eine Rolle spielen wird, ist alles deutlich unterhalb 45°C eigentlich keine Basis für diese nachträgliche Kompensation.
Summasummarum: Wissen tu' ich nicht, was hier die primäre Ursache ist für solch hohe Abweichungen (sagst ja selbst, dass andere JIVEs in anderen Setups bei Dir das Problem nicht zeitigen)...
- Charger lügt nicht übermäßig?
- Akkus waren nicht so kalt, dass anfänglich hohe Verluste auftraten (hoher IR)? - Lt. Log eigentlich normaler Spannungsverlauf, aber es floß ja auch kaum Strom.
- Betriebstemperatur des JIVE zu tief.
- Motorstrom zu sehr Richtung Pipifax.
- Die nur 6S mögen eine Rolle spielen (Hochrechnung des Eta in Abhängigkeit vom Spannungsverhältnis. --> Ruhestrom). Aber das ist eigentlich marginal im Verhältnis zu dem, vom dem wir hier zu reden haben.
- Der Shunt könnte tasächlich so extrem abweichen.
- Motor hat einen Anteil? - Könnte theoretisch, wie gesagt, sein, ist aber nicht nur statistisch hier unwahrscheinlich.
In Summe würde ich sagen:
a) Der Shunt liegt tatsächlich böse daneben.
b) Es summieren sich hier unglückliche Umstände, die wider das Gesamtmodell des leider notwendigen Hochrechnens durch JLog sind: a) zu kalt, b) zu wenig Strom, c) nur 6S (evtl.)
Wieso initialisiert der JIVE jeweils 2,5 Minuten vor dem Start?
Gib' dem Ding mal richtig die Sporen. Notfalls wärme den JIVE vorher richtig vor und durch.
Zitat:
Number of values: 3631
U-BEC
Maximum value: 6,1 at position 48
Minimum value: 0 at position 0
Range: 6,1
Average: 6,004
I-BEC externer BEC/Akku
Maximum value: 0 at position 0
Minimum value: 0 at position 0
Range: 0
Average: 0
U-BAT
Maximum value: 25,1 at position 1
Minimum value: 0 at position 0
Range: 25,1
Average: 22,355
I-Motor
Maximum value: 155,9 at position 1502
Minimum value: 0 at position 0
Range: 155,9
Average: 26,342
PWM-Motor
Maximum value: 100 at position 1499
Minimum value: 0 at position 0
Range: 100
Average: 83,088
Capacity
Maximum value: 2.632 at position 3578
Minimum value: 0 at position 0
Range: 2.632
Average: 1.493,646
Temp-PA Zu kalt!
Maximum value: 43 at position 1474
Minimum value: 0 at position 0
Range: 43
Average: 37,048
Temp-BEC Zu kalt!
Maximum value: 36 at position 2882
Minimum value: 0 at position 0
Range: 36
Average: 28,568
Number of values: 4198
U-BEC
Maximum value: 6,1 at position 18
Minimum value: 0 at position 0
Range: 6,1
Average: 6,007
I-BEC externer BEC/Akku
Maximum value: 0 at position 0
Minimum value: 0 at position 0
Range: 0
Average: 0
U-BAT
Maximum value: 24,5 at position 11
Minimum value: 0 at position 0
Range: 24,5
Average: 22,303
I-Motor
Maximum value: 147,9 at position 1041
Minimum value: 0 at position 0
Range: 147,9
Average: 24,233
PWM-Motor
Maximum value: 93 at position 2153
Minimum value: 0 at position 0
Range: 93
Average: 81,326
Capacity
Maximum value: 2.787 at position 4142
Minimum value: 0 at position 0
Range: 2.787
Average: 1.491,784
Temp-PA Zu kalt!
Maximum value: 45 at position 2778
Minimum value: 0 at position 0
Range: 45
Average: 39,291
Temp-BEC Zu kalt!
Maximum value: 41 at position 4100
Minimum value: 0 at position 0
Range: 41
Average: 33,193

