Moin!
Am nahesten dran am Prozeß, - an den Impulsen, - ist der ESC. Aber eigentlich kann ihm die wahre Drehzahl schnurz sein, er sieht zunächst sowieso nur eine 2-pol-normierte Pulsfrequenz, evtl. mal 2, weil er ja gar nicht wissen muss, wieviele magnetische Pole sich auf 360° verteilt befinden.
Sprich, was der ESC an Drehzahl ausspucken kann, ist nicht zwangsläufig Garant für Genauigkeit.
Es gibt zwei Fehlerquellen:
1. DZ ist ja Umdrehungen pro Minute. Ergo spielt die Zeit eine Rolle, und damit die Genauigkeit der Zeitbasis des Microcontrollers im ESC.
Natürlich zählt der nicht die Impulse über eine Zeiteinheit, wie Sekunde oder gar Minute.
Er misst die Zeit zwischen zwei Impulsen, rechnet daraus auf Impulse pro Minute zurück.
Zeitbasis: Deren Genauigkeit und Stabilität hängt vom Mutteroszillator ab, vom schwingenden Element darin. Es gibt 3 mögliche Methoden:
1) Quarz: Am treffsichersten und stabilsten, am teuersten.
2) Resonator: In beidem etwas schlechter als ein Quarz. In Mengen (kommerzielle Fertigung) günstiger als ein Quarz.
3) R-C-Glied: Schön ungenau und unstabil, schön günstig, - billig, im wahrsten Sinne des Wortes.
JLog verwendet grundsätzlich Quarze, zuviel hängt ab von einer genauen Zeitbasis. Am häufigsten werden ansonsten Resonatoren verwendet, gerade im "Spielzeugbereich", R/C Modellbau. Es gibt aber auch Experten, die sparen an jedem Zehntelcent, und lassen den Controller frei schwingen, R-C-Glied, - bei ATMEL z.B. schon in der MCU eingebaut. Kontronik tat das mit einem Microcontroller im JIVE/H-JIVE, mit entsprechenden Effekten...
Es gibt noch einen anderen Aspekt bei der Wahl der Mittel, der in diesem Bereich aber keine Violine spielt: Die Geschwindigkeit, mit der ein Oszillator anschwingt.
In manchen Geräten wird der Oszillator zwischendurch abgeschaltet, um Energie zu sparen.
Seitens der Anschwinggeschwindigkeit kehren sich die Verhältnisse genau um, R-C am schnellsten, Quarz ist das Schlußlicht.
2. Das Ausgabeformat des ESC. Dabei könnte Auflösung flöten gehen, oder es schleichen sich zwangsläufig Rechenungenauigkeiten ein im ESC, - so der wahrscheinliche Fall beim HobbyWing, denn der spuckt einfach nur die gemessene Zeit zwischen 2 Impulsen aus, wobei die Messung einer so kurzen Zeit endlich genau ist. Dann hängt alles davon ab, mit welcher Frequenz der sog. SysTick, eine Timer Interrupt Routine, tickt.
Ich kann ja mal 杜鹏 von HobbyWing fragen, was er seinen Kindern da so spendiert als schwingende Komponente, und mit welcher Frequenz sein SysTick läuft.
Wer misst, misst Mist, - das ist nicht nur ein Spruch, das ist die Realität.
...und es betrifft natürlich ebenso die Messmittel, deren Ergebnisse man mit denen des ESC vergleicht, bei denen man fälschlicherweise geneigt ist, sie zum Normal zu erheben.
Etwas, was wirklich genau ist, kann/will sich kein Hobbyist leisten.