Um das noch mal zu erklären, warum eine ungeeignete Firmwareänderung das Verhalten verschlechtern könnte, warum dann auch ein Opti BEC Guard u.U. nicht mehr helfen könnte:
(Das ist aber reine Spekulation! Es ist bisher meßtechnisch gar nicht festgestellt, dass sich etwas durch die letzte(n) Firmware(s) änderte!)
Der BEC soll eine Ausgangsspannung produzieren, lt. (fragwürdiger) Wahl von K zunächst fixe 5,6V, - und aus dieser Spannung werden 3,3V für den Prozessor gemacht.
Der BEC hat einen BEC Controller, einen Chip von TI, sprich, der BEC ist eigentlich komplett eigenständig.
Am BEC Controller gibt es einen Eingang für das Spannungs-Feedback. An diesem Pin sieht der Controller die Ist-Spannung, sodass er in der Lage ist, eine bestimmte Ausgangs-Sollspannung auszuregeln. Je nachdem, wieviel von der tatsächlichen momentanen Ausgangsspannung ich ihn sehen lasse (Spannungsteiler mit Widerständen), wird die Ausgangsspannung eingestellt.
Je weniger vom tatsächlichen Ist ich ihn sehen lasse, desto höher stellt/regelt er die Ausgangsspannung.
Nun soll das einstellbar sein per Software, - ergo braucht es eine Einflußnahme durch den Prozessor.
Der verwendet einen Pin dafür, dahinter sitzt der Ausgang eines DAC (Digital Analog Converter) im Microcontroller (STM32F205).
Diese Gleichspannung wird nun oben genanntem Eingang des BEC Controllers zugeführt, - es mischt sich die Feedback Spannung (der Anteil von der BEC Ausgangsspannung) mit dieser Stellspannung vom Prozessor. Man verfälscht sozusagen absichtlich das Feedback, um den BEC Controller dazu zu bringen, die Höhe der Ausgangsspannung zu ändern.
OK.. Das funktioniert natürlich solange nicht, wie der Prozessor nicht startete, nicht das DAC Signal erzeugt.
Sprich, der BEC Controller muss hier eine Ausgangsspannung erzeugen ohne Mitwirkung des Prozzi, um diesem wiederum eine adäquate Betriebsspannung zu erzeugen (5,6V --> Spannungsgregler -- 3,3V --> Prozzi), dass er starten kann.
Problem ist nur, dass besagter Pin am Prozzi, aus dem dann Spannung kommen soll, bei spannungslosem Prozzi einen undefinierten, nichtlinearen Widerstand darstellt. Sprich, die Ankopplung an den Feedback Eingang des BEC Controllers hat jetzt eine kontraproduktive und vor allem unberechenbare Wirkung.
Jetzt ist es eher einem gewissen Bauelementezufall, Millisekunden und Bruchteilen davon im zeitlichen Ablauf nach Anlegen der Akkuspannung, außerdem der Temperatur verantwortet, was passiert..
Schafft es die Ausgangsspannung des BEC zufälligerweise trotzdem straight (ohne zwischendurch wieder in einen Unterspannungsbereich zu fallen) eine für die Versorgung des Prozzi hinreichende Spannung zu erzeugen, oder nicht?
Natürlich hat nun die elektrische Last am BEC-Ausgang einen entscheidendes Wörtchen mitzureden dabei! Erschwerend kommt hinzu, dass die Spannung von Null an steigt: Da versorgte Elektronik am Ausgang des BEC keine linearen Ohmschen Widerstände darstellt, steckt hier auch viel Dynamik drin, - Nichtlinearität, - und jede elektronische Schaltung verhält sich anders, selbst verschiedene Exemplare desselben Modells.
Wenn es klappt, hat bisher (vor KOSMIK Firmware 4.6 bzw. JIVEpro 1.6) der Prozzi ca. 100ms nach Powerup endlich die Kontrolle übernehmen können.
(Wenn's blöd kommt, bricht die Spannung wieder soweit ein, dass der Prozzi gar nicht startet oder wieder abkackt, und das Spiel geht von vorn los, - Sägezahn am Ausgang.)Bisher (vor 4.6/4.8) war es auch i.allg. so, dass vor allem die ersten Millisekunden kritisch waren.
Wir mussten uns nicht dafür interessieren, was in diesem Gebilde, einer Lotterietrommel ähnlich in dem Zustand, passieren würde, wenn der Prozzi später als nach 100ms übernehmen würde.
Der Opti BEC Guard bekam eine Zusatzfunktion namens "Voltage Lockout". Die Eingangsspannung muss erst eine bestimmte Höhe erreicht haben und über eine bestimmte Zeit halten, bevor sie der Guard in einer Rampe (Lastschock vermeidend) zum Ausgang durchreicht.
Diese Stabilzeit ist aber weitaus kleiner als besagte 100ms, und das reichte auch 100%ig.
Tja..., wenn man nun nicht verstanden hat, worum es hier eigentlich geht, ... dann könnte man im Rahmen einer Firmwareänderung bewirkt haben, dass es nun viel länger dauert als 100ms, bis der Prozzi seines Amtes waltet am BEC, - vor allem, bis er aufhört, zu stören. Man machte das dann nicht mit Absicht, aber unbewusst, weil man nicht wusste, worauf man zu achten hat bei Eingriffen in die Software.
Es wäre sogar vorstellbar, dass der Störeffekt des Prozzi dadurch noch verstärkt wird, indem er zwar noch "zeitnah" Betriebsspannung erhält, startet und am Laufen bleibt, - man aber nun verzögert den DAC Ausgang klar macht, - initialisiert und den geeigneten Stellwert ausgibt.
Tja.. In so einem Fall sähe es nun u.U. so aus (mit Bezug zum Zitat oben): Der BEC Guard wirkt, das Unheil wurde verhindert, aber, nachdem der Prozzi startete, macht man es wieder zunichte, verpasst der Ausgangsspannung einen hausgemachten Knick.
Je nachdem, wie lange der ganze Schlamassel dauert, bis dauerstabile wenigstens 5,6V rauskommen, könnte es sein, dass nun nur noch ein Ultra Guard oder, im schlimmsten Falle, nur ein Akku am BEC Ausgang helfen kann. Dessen Spannung ist lange genug da, bis der Design Bug ("ich blase mir selbst in die Segel" oder "das Ei legt die Henne"
) und evtl. nun auch noch die Firmware im Prozzi aufgehört haben, sich an den Füßen zu spielen.
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Wie gesagt, was K machte, ist ein Workaround, wahrscheinlich einfach nur ein Widerstandswert geändert.
Dahinter steckt natürlicherweise keine Garantie 100%iger Wirksamkeit über die Exemplare.
Man muss es an jedem BEC testen nach der Fertigung, eine Ohmsche(!) Last dran und einen Speicheroszi, und bei mindestens zwei Temperaturen! Sonst bleibt es weiterhin Lotterie, die hat sich vielleicht von 6 aus 49 zu 6 aus 36 geändert.
Eine verlässliche Lösung mit definierten Verhältnissen wäre,
- den Prozzi unabhängig vom BEC mit Betriebsspannung zu versorgen (also letztendlich direkt aus der Rohspannung),
- dann kann man den Enable-Eingang des BEC Controllers durch den Prozzi schalten, anstatt ihn fix auf Auto Enable zu legen, wie jetzt.
Oh Mann, schon wieder soviel Zeit verballert mit dem Kram... Ihr könnt Euch denken, warum? RÜSCHTISCH, die Anwender unserer Produkte involvieren uns automatisch.
Ich hasse es jedenfalls wie die Pest, über fremde Produkte öffentlich reden zu müssen. Daher war ich so heilfroh, direkt euphorisch, als K unerwartetermaßen plötzlich das Problem eingestand und ab sofort Heilung versprach. Tja...