1. Ein Bauelement kann sich mal verabschieden, jawollo, das hat der verbauende Hersteller nicht vollständig in der Hand. Es könnte tatsächlich mal ausreißende Elko-Chargen geben, die sich an einzelnen Exemplaren “äußern”.
2. Dass die Elkos, mit das beste, was es gibt, Rubycon, nur mit 50V spezifiziert sind, hat damit gar nichts zu tun. Hey, 12S sind maximal 50,4V, meint man wirklich, das würde was ausmachen? Bei ‘ner heftigen Fehlkommutierung kann sich die Spannung aufdoppeln, das wären dann 100V. Ich bleibe mal frecherweise den Beweis hier schuldig, warum auch hierfür die 50V-Elkos reichen. – Die Wahl der Spannungsfestigkeit so eines Elkos im Design ist nicht die Frage einer “Sparnummer”, wie gern mal unterstellt wird, sie ist ein wohldurchdachter, funktionierender Kompromiss für mehr Kapazität und geringere Abmessungen. Der “Kompromiss” geht nicht auf die Wahrscheinlichkeit eines “Platzens wegen Überspannung”, er geht, wenn überhaupt auf irgendetwas, möglicherweise etwas auf die Lebensdauer eines Elkos. – Lebensdauer: Sind 6000 Stunden eine Sache, über die man im Verhältnis zur Überlebenswahrscheinlichkeit aus Anwendungsgründen zu diskutieren hätte?
3. Der Punkt ist möglicherweise ein anderer: Elektrolyt und Elektroden (Oxydschicht) eines Elkos sind keine unveränderliche Sache. Spätestens nach 1..2 Jahren spannungslosem Rumliegen muss ein Elko formiert werden. Der normale Anwender wird nicht wissen wollen, wie Formieren geht, ist auch nicht unbedingt notwendig, denn bereits nach ein paar Monaten Rumliegen (Wie lange beim Händler?) sollte man die Sache einfach besser moderat angehen. Will sagen, so ein Elko wäre vielleicht nicht in die ewigen Jagdgründe gegangen, hätte man erstmal nur 6S angeschlossen, eine Weile dran gelassen. Einem Low-ESR-Elko mit etwas verlorener Formierung gleich voll geladene 12S niederohmig auf’n Kopp zu knallen, kann eben unter ungünstigen Umständen ungesund für den ausgehen. Murphy ist immer dabei.