Was heißt “integriert”? Alle sonstigen marktüblichen Logger integrieren, sie schicken die Messwerte quasi durch einen Tiefpass, ein R-C-Glied, wenn man so will, auch als Stoßdämpfer vorstellbar. Was bewirkt das? “Gipfel” werden gekappt, “Täler” gefüllt. Inwieweit das jeweils passiert, hängt vom gewählten Integrationsfaktor ab. Man könnte sagen: Die Logwerte sind “Effektivwerte” (RMS), nur stimmt das theoretisch nicht so ganz, weil der Begriff vorbesetzt ist für sinusförmigen Wertverlauf, z.B. Ueff = Û / Wurzel2.
JLog (beide Versionen) integriert NICHT. Was bedeutet das? Es bedeutet, die Messwerte werden in ihren realen Amplituden im Zeitverlauf aufgezeichnet. (“Reale Amplitude”: Im Rahmen der Möglichkeiten der A/D-Wandler im JIVE, aber doch schon sehr realitätsnah.) - Gerade, was den Motorstrom betrifft, wollen wir doch wissen, was unseren JIVE ärgert. Es kommt noch hinzu, dass Stromspitzen generell aus Sicht des Stromsensors im JIVE höher reichen, als wir zwischen JIVE und Akku messen würden. Und das stimmt. Grund: Bei hohen Stromanstiegsgeschwindig-keiten tun die Low-ESR-Elkos auf der Eingangsspannung ihren Job, sie puffern den Akku nebst Anschlussleitungen, verringern den dynamischen Innenwiderstand der Spannungsquelle dramatisch.
Schön und gut…, nur sollten wir dann auch den Faktor “Zeit” im Hinterkopf haben, wenn wir solche unintegrierten Messungen im Log für Aussagen bzgl. des Antriebs bewerten. P = U * I, ergo loggt auch die Eingangsleistung solche Peaks. Ehe uns nun angesichts eines “dramatischen” Peaks die Brust zum Platzen schwillt, sollten wir mal gucken, wie lange denn die Leistung auf diesem Niveau war.
JLog2 hilft uns, dabei auf dem Teppich bleiben zu können, unseren Antrieb nicht überspezifiziert zu betrachten, indem er zusätzlich zu I-Motor, nicht integriert, diesen Messwert auch integriert loggt (I-Motor/Int), und folglich dann auch die Eingangsleistung nach Pint = U * Iint zusätzlich integriert in’s Log bringt (Power/Int).
Also: Um die Leistungsfähigkeit des Antriebs in Kürze und in etwa bewerten zu können, gucken wir lieber auf die integrierten Werte, die absoluten Extreme denken wir uns dabei auch noch gedämpft, die sind impulshaft, das waren die Low-ESR-Elkos. Um die “Feinde des JIVE” genauer unter die Lupe nehmen zu können, schauen wir auf die Peaks der nicht integrierten Werte. Dann zoomen wir auch mal im Log, um die Verweildauer solcher Extremwerte erkennen zu können.
Alles klar? Es heißt ja: “Wer misst, misst Mist.” Ich glaube aber, viel häufiger werden richtige Messungen seitens ihrer Aussagen nicht richtig interpretiert.