Betriebsspannung

S32 erhält seine Betriebsspannung grundsätzlich und ausschließlich über die Telemetrieverbindung. Obwohl S32terminal den Anschluß wählt und anzeigt, sind die möglichen Ports als Betriebsspannungseingänge natürlich jederzeit verwendbar:  Port 3, Port 4 und Port 8.
Ganz egal ist es doch nicht, ob man am durch das Terminal markierten Port versorgt oder einfach durch einen der beiden anderen:  An allen 3 Ports misst S32 ständig die Eingangsspannung, loggt sie und zeigt Sie im Text Mode von JETI und HoTT an (auch beim Startup im Header des Log Files). Aber er nimmt immer die Spannung des markierten Ports als Ersatz für “Ubec” (Log, Telemetrie, Alarmbewertung) automatisch, wenn der verwendete ESC keinen Datenwert “Ubec” liefert.
Bezüglich Port 4 sollte man bitte beachten, dass dieser Port auch als Ausgang für eine Versorgungsspannung von ca. 3,2 bis 3,3V verwendet werden kann. Es handelt sich um die interne, stabilisierte Spannung des S32. Diese Spannung wird verwendet für aktive externe Sensoren der “Sensor Fusion”, – Temperaturen, Drehzahl, SM Speed Sensor, SM GPS-Logger. Wenn die Telemetrie Futaba oder FrSky ist, erfolgt hier das Versorgen des S32 durch den entsprechenden Empfänger. Nimmt man dem Empfänger nun seine Betriebsspannung, aber S32 hat weiterhin eine aus anderer Quelle (z.B. USB), dann würde sich der Versorgungsweg umdrehen, der Empfänger und alles an ihn angeschlossene (Servos?!) aus den 3,3V des S32 gespeist werden. Das ist natürlich nicht im Sinne der Erfindung.
Eigentlich sollte man grundsätzlich alle anderen Verbindungen von S32 trennen, bevor man ihn via USB mit einem Host (PC) verbindet. Wenn man durch oben genannte Fehlanwendung den Port des USB Host überlastet (max.500mA), dann ist das nicht schlimm, – der schaltet einfach ab. Gefährlich wird es aber grundsätzlich, wenn man zwei netzbetriebene Geräte verbindet, deren unterschiedliches Schutzkontaktpotential auf dem USB landen könnte! Normalerweise ist das Modell nicht netzbetrieben, aber auf der Werkbank könnte man schon mal ein Netzteil angeschlossen haben.
Man kann S32 weiterhin Betriebsspannung geben, wenn man ihn an USB anschließen will, obwohl USB ihn versorgen würde. Die Software des S32 verlangt nicht, dass er spannungslos ist, bevor USB angeschlossen wird. Das oben gesagte bleibt natürlich bestehen: Solange das an Port 4 angeschlossene Gerät nicht selbst Spannung außerhalb des S32 bezieht, wird es S32 nicht versorgen, sondern versuchen, sich aus S32 versorgen zulassen.
Wegen zu erwartender Ströme bei solchem “Missbrauch” eine Information: Der Spannungsregler im S32 ist kein linearer, sondern ein sogenannter “Buck”, ein Schaltregler. Wenn also z.B. die ursächliche Quelle von 5V (USB) 500mA kann, dann sind das max. ca. 760mA auf der 3,3V Ausgangsseite. Den Buck schockt so leicht nichts, doch rein theoretisch vertragen die Entkopplungsdioden in den Versorgungspfaden in S32 max. 1A.
Die 3 Spannungseingänge sind voneinander mit Dioden entkoppelt, sprich, z.B. eine Spannung, die in Port 4 hinein geht, kann nicht im Ausgang Geräte auf Port 3 oder 8 versorgen. Auch USB sieht nichts davon als Nutznießer, seinen PC kann man also auch nicht via S32 speisen.
Geräte auf dem Datenbus des S32 werden über diesen gespeist. Auf dem Datenbus erscheint die Eingangsspannung (Rohspannung), wie sie an Port 3, 4 oder 8 zugeführt werden könnte. Welche Spannung davon im Wesentlichen durch Geräte auf dem Datenbus belastet wird, entscheidet die Höhe der jeweiligen Spannung: Die stärkste bekommt den Job.
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Existiert auf einer Servo-Datenverbindung auch R/C-Betriebsspannung, z.B. vom Datenport eines ESC, dann sollte man die entsprechende Leitung grundsätzlich kappen. Im allgemeinen ist das der rote Draht, nur beim JIVE/HeliJIVE der gelbe. Dafür gibt es zwei Gründe: A) Diese Spannung kann bis zu 8,4V betragen. Der Pin des S32 aber, auf dem sie erscheint, ist eigentlich für max. 3,3V Pegel ausgelegt wie bei allen diesen Geräten im Modellbau. In der Praxis wird S32 nicht gleich kaputt gehen dadurch, man sollte es sich aber zum Prinzip machen, so was nicht zu tun. — B) Im S32 ist ein ARM Prozessor, der würde bereits mit 1,8V laufen. Solange der Prozessor im S32 selbst noch keine Betriebsspannung hat, ist er einfach nur ein undefinierter, nichtlinearer Widerstand, durch den hindurch Spannungen an den Pins des S32 letztendlich auf den Kondensatoren am Ausgang des Spannungsreglers landen. Das könnte nun ein sauberes POR (Power On Reset) verhindern, wenn S32 dann irgendwann Betriebsspannung bekommt.

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